Hallo allerseits!

In Anlehnung an die Abschlussprüfung vom Mai mal ein paar Fragen zur allgemeinen Diskussion
1. Ist es typisch bzw. verständlich, wenn man Vor- und Nachteile des Factoring nicht aus Sicht des Unternehmens diskutiert, welches die Forderungen besitzt und verkauft, sondern aus Sicht des Kunden, an den sich die Forderungen richten? Mir würden da keine Vorteile und höchstens indirekte Nachteile einfallen.
2. Ist es üblich, eine Forderung dann an einen Factor zu verkaufen, wenn man bemerkt, dass der Kunde Liquiditätsprobleme hat? Welcher Factor macht hier mit bzw. wer betreibt schon Factoring für eine einzelne Forderung?

3. Muss man in einer nicht-kaufmännischen Ausbildung üblicherweise damit rechnen, die Rechte aus einem Werkvertrag ohne Gesetzestexte herbeten zu können?

4. Angeblich soll es notwendig sein, als online-Anbieter in den AGB auf das Widerrufsrecht zu verweisen. Ist es nicht vielmehr auch an anderen Stellen möglich, diesen Hinweis zu plazieren?
5. Muss ein Unternehmer auf seiner Website zwangsweise auch die Umsatzsteuernummer angeben? Ist dies nicht vielmehr erst auf Rechnungen notwendig?

Fragen über Fragen. Wären die Prüfungsaufgaben in Reichweite, dann gäbe es noch mehr davon ...

Herzlichen Dank im voraus an alle Antwortenden!

der GP-Pauker

Hi,

Zitat

1. Ist es typisch bzw. verständlich, wenn man Vor- und Nachteile des Factoring nicht aus Sicht des Unternehmens diskutiert, welches die Forderungen besitzt und verkauft, sondern aus Sicht des Kunden, an den sich die Forderungen richten?

Nicht unbedingt übermäßig üblich, aber eine Prüfung will ja schließlich auch mal ein paar ungewöhnliche Blickwinkel aufzeigen, nich?

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2. Ist es üblich, eine Forderung dann an einen Factor zu verkaufen, wenn man bemerkt, dass der Kunde Liquiditätsprobleme hat?

Es ist schwer, das so allgemein pauschal zu sagen, aber ich würde es so machen bzw. dazu raten, denn lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende - für den Kunden. Und wir sind das Problem los, aus die Maus, fertsch.

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Welcher Factor macht hier mit bzw. wer betreibt schon Factoring für eine einzelne Forderung?

Bedenke, daß das Factoring eine Reihe von Funktionen hat, die je nach Vertragsgestaltung im Vordergrund stehen können oder eben auch nicht:

* Die Delkrederefunktion
* Die Dienstleistungsfunktion
* Die Finanzierungsfunktion

Inkasso ist dabei zweifellos ein Teil der Dienstleistungfsfunktion, ebenso wie das Kundenrating übrigens - und wer braucht schon einen Factor, wenn alle Kunden liquide sind?

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3. Muss man in einer nicht-kaufmännischen Ausbildung üblicherweise damit rechnen, die Rechte aus einem Werkvertrag ohne Gesetzestexte herbeten zu können?

Immerhin sollte man sie kennen, wenn die Ausbildung sich auf Berufe richtet, in der Werkverträge üblich sind - was, glaube ich, in der IT-Branche der Fall ist. Ob das ohne Gesetzbuch oder besser mit abgefragt wird, wäre eine andere Frage...

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4. Angeblich soll es notwendig sein, als online-Anbieter in den AGB auf das Widerrufsrecht zu verweisen.

Angeblich steht das in §312 BGB, zur Einbeziehung in die AGBs vgl. §§ 305 ff BGB.

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Ist es nicht vielmehr auch an anderen Stellen möglich, diesen Hinweis zu plazieren?

Aber wenig sinnvoll, bedenke die Folgen einer unterlassenen Unterrichtung im Verbraucherkauf...

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5. Muss ein Unternehmer auf seiner Website zwangsweise auch die Umsatzsteuernummer angeben?

Steht soweit ich weiß nicht im §5 TMG, aber meine beiden Gesetzessammlungen (Beck und Haufe) kennen noch kein TMG, nur das außer Kraft befindliche TDG. §5 TMG wurde aber fast unverändert aus §6 TDG übernommen, undm dort steht eine Offenlegungspflicht der UStID-Nr. nicht drin - in der Tat erst auf der Rechnung, u.a. §§14 Abs. 4 Nr. 2 UStG, und selbst dort nicht immer verpflichten ("...oder...&quot, nämlich nur bei innergemeinschaftlichen Lieferungen, die umsatzsteuerfrei behandelt werden sollen.