Moin,

mit Einführung der EnEV und Ablösung der alten Wärmeschutzverordnung (WSVO 95) haben sich die Richtlinien extrem verschärft. Seit 2002 wird der Focus auf die Energiebilanz bei Alt- und Neubauten gelegt, d.h. im Klartext, dass Gebäudehüllen einen bestimmten Verbrauchswert an Energien nicht mehr überschreiten dürfen. http://www.energiesparcheck.de/seiten/download/Bundestagsdrucksache1505226.pdf

"Harry" schrieb
Natürlich wird in diesem Zusammenhang ein neuer Berufsstand von Energieblockwarten geschaffen, die nichts Greifbares produzieren aber ordentlich Geld kosten.


Stimmt, ähnlich wie das Berufsbild des "QM-Zertifizierer" (TÜV-Zert usw.) gibts es jetzt auch den neu entwickelten "Gebäudeenergieberater". Zielgruppe sind bei beiden Tätigkeitsfeldern Ingenieure, die sich so weiter qualifizieren können. Und in der Tat kann man mit dem Bewerten von Häusern relativ einfach Geld generieren :D , Software und Schulung sind für rund 2.000-3.000 Euro zu haben, Kosten pro Gutachten ca. 600-800 Euro. Aufwand pro Objekt ca. 3-4 Std.
"Greifbar" wird das Gutachten sein, indem hervor geht, mit welcher Energiekennziffer die jeweilige Hütte eingestuft werden kann, ähnlich wie bei Kühlschränken A-E.

"Harry" schrieb
Immerhin wird jetzt klar, weshalb man sich mit der Einführung der "Energiepässe" so beeilt: was uns als verbraucherfreundliches Informationsinstrument verkauft wird, ist nämlich ganz offensichtlich in Wirklichkeit das Werkzeug zur Datenerhebung, um später die Energiezuteilungen gebäudeweise vornehmen zu können, denn die zuständige Erzwingungsbehörde - die "Deutsche Energieagentur" - muß über installierte Heiz- und Klimageräte informiert werden, um Überwachungsgeräte installieren und "Klimascheine" zuteilen zu können, und das beides dürfte in wenigen Jahren der nächste Schritt sein.


Naja, soweit würd ich das noch nicht sehen :roll: , man macht dich auch schon im Vorfeld mit den Kosten für fossile Brennstoffe bereits nervlich fertig. Ziel des Energiepasses soll ab dem 1.1.2006 sein, bei Verkauf oder Vermietung einer Immobilie den Erwerber/Mieter auf den tatsächlichen Verbrauch (ähnlich wie beim PKW) zu informieren. Im Grunde ne brauchbare Idee, wenn man betrachtet wie naiv viele Leute beim Bau/Kauf/Miete eines Hauses vorgehen. Da gibt es welche, die für den Kauf eines Computers (Wert ca. 900 Euro) den Verkäufer im Fachmarkt stundenlang auf die techn. Möglichkeiten hin befragen und geradezu ins Gerät hinein kriechen um sicher zu gehen nix übersehen zu haben dazu monatelang Vergleichsgeräte gesichtet hatten und andersrum ein Fertighaus (Wert ca 200.000 Euro) innerhalb weniger Zeit ohne weitere Infos bis auf ein Hochglanzprospekt des Herstellers kaufen. Das spätere Erwachen besiegelt den Unglückskauf.

Zur Zeit werden diese Energiepässe noch mit rund 300 Euro gefördert, Infos gibts bei der DENA. Mit dieser Gesetzgebung hat Rot-Grün der Dämmstoff-, Heizungs- und Baulobby eine nette Erbschaft hinter lassen. Und einige Ingenieurgemeinschaften oder Einzelkämpfer-Ings. können somit neue Einnahmequellen aufreißen.
Misch ein wenig Hsyterie und Verunsicherung mit dem Pass zusammen mit den inflationären Heizkosten und du bekommst einen boomenden Beratermarkt :D .

Und, hast du schon einen Energiepass? :wink:

Gruß von Axel