Moin Moin,
im Bezug auf diese Meldung http://www.heise.de/newsticker/meldung/56822 werde ich mich wohl nach einem anderen Betriebssystem umschauen. Es ist einfach zum K...
Was ist denn wenn man ein Fertigrechner hat, diesen Aufrüstet; sprich neue Hardware, und dadurch die OEM nicht mehr geht? Hat man das Betriebssystem nicht mit dem Rechner gekauft? Ich werde es mal testen wie es dann demnächste an der Hotline für Fragen gibt. Und sollte man eine Verfassungsklage einlegen wenn die die Freischaltung nicht rausrücken?

Gruß Mario

Guten Abend,

ich glaube, das ist gerade erst der Anfang der netten Dinger, die da noch so auf uns zukommen. So hat beispielsweise mein neuer IBM-Laptop, ein richtig teures und auch richtig gutes Gerät, jetzt einen TCPA-Kryptochip. Die schon 2002 in http://www.bwl-bote.de/20021027.htm beschriebenen Dinge wären jetzt also möglich. Angeblich ist das Teil ausgeschaltet, aber einen Haken gibt es schon: wird irgendetwas (!) auf dem Board geändert, so sperrt der "Trusted Computing" Baustein das ganze System ("Systemschutz") und der Computer muß zur Rezertifizierung an IBM eingeschickt werden. Daß die dabei auch die Platte gspiegeln können, versteht sich von selbst. Übrigens legt IBM nichtmal mehr irgendeine CD bei, sondern schafft das Windows und die mitgelieferte Software auf eine verborgene Partition. Fällt die Platte aus, kann man sich auch nicht mehr selber helfen, sondern muß wiederum das ganze Gerät einschicken - was wohl mit dem Problem zu tun haben dürfte, das Du beschreibst. Natürlich hat das auch sein Gutes, denn wenn die wirklich bald jeden (!) Dateistart zentral registrieren, über den "privileged access" nach verbotenen Inhalten suchen und raubkopierte Anwendersoftware zentral abschalten, dürfte das den Übergang auf Linux wohl beschleunigen. Vielleicht weiß IBM das auch: deren neue Rechner haben nämlich keine Windows-Taste mehr. Die muß man manuell auf eine frei belegbare Funktionstaste legen. Ein Zufall? Wohl kaum...

Man sollte MS verlassen -

zumindest bei meiner Internetmaschine ist das schon seit mehr als zwei Jahren bewährte Realität. Und es handelt sich dabei beileibe nicht um das allerneueste Gerät: da werkelt ein P III mit 450 MHz, 192 MB RAM, einer 6 GB Festplatte - aber wohl ohne Kryptochip ;-) - an einem SuSE Linux 9.2
Dieses Gerät hat zudem den unschätzbaren Vorteil, daß es nirgendwohin eingeschickt zu werden braucht - als "Produzent" habe ich noch genügend Ersatzteile herumliegen. Dagegen meint IBM vermutlich, daß die Leute Rechner vor allem kaufen, um damit die Paketdienste beschäftigen zu können ...

Dennoch habe ich mich kürzlich richtig geärgert, denn im "Ich bin doch nicht blöd"-Markt im Nachbardorf gibt´s jetzt gerade von SuSE die Vorgängerversion 9.1 Professional komplett für 19,99 EUR. Damit kommt man überallhin, denn darüber, was von SuSE´s "Service" übrig blieb, nachdem sie aufgekauft wurden, habe ich mich in diesem Forum schon ausgelassen.

Grüße,
Peter

Hallo in die Runde,

es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher geradezu grenzenlosen Naivität der DAU (dümmste anzunehmende user) sich unter die komplette Beobachtung "der Konzerne" und "des Staates" begibt:

Microsoft ist nun einmal der Konzern, der sagt, wie und was und worüber und wann und ob(!) wir in Zukunft zu denken haben. Und wenn Billy was will, dann klappt das schon. Wer unter uns ist denn nicht käuflich! Pecunia non olet! :idea:

Wenn ich im Zuge meiner Vorlesungen auf das Thema komme, dass e-mails, SMS, Bildchen, abgespeicherte Telefonnummern und so weiter der nicht zu beeinflussenden Überwachung unterliegen, ernte ich jedes Mal ein ungläubiges Staunen. RFID halten diese naiven Mitmenschen schlicht für eine Erfindung eines alternden Dozenten. Selbst der zarte Hinweis auf Fernsehsendungen wie z.B. Monitor, Report, Fakt & Co. ruft überwiegend lediglich ein Kopfschütteln hervor.

Kundenkarten aller Art, Payback, schillernde Aufkleber, die an einigen Tankstellen "gekauft" werden, damit man dann später mit vollgeklebtem Rabattmarkenheftchen für sein Geld auch nochmal irgendeinen Mist kaufen soll, sind der vorläufige Gipfel der Abzocke.

Harry hat schon Recht, wenn sein warnender Zeigefinger (trotz bitterer Kälte) erhoben bleibt! Es kommt der Tag, an dem wir alle über einen Gesetzentwurf schreien werden, der die durch Bürger (den Souverän!) verbrauchte Luft besteuern wird. Wasser haben wir schon, Abwasser sowieso, Straßenbenutzung kommt gerade erst so richtig ins Rollen (schönes Wortspiel).

Manchmal sehne ich mich fast danach, blöd zu sein. Wieviel einfacher scheint es doch, mit einem viel leichteren Schädel unbeschwert von nagenden und bohrenden Gedanken durchs Dasein zu taumeln...

Ciao!

"HZingel" schrieb

Guten Abend,

ich glaube, das ist gerade erst der Anfang der netten Dinger, die da noch so auf uns zukommen. So hat beispielsweise mein neuer IBM-Laptop, ein richtig teures und auch richtig gutes Gerät, jetzt einen TCPA-Kryptochip. Die schon 2002 in http://www.bwl-bote.de/20021027.htm beschriebenen Dinge wären jetzt also möglich. ...

Kann man es der Softwarebranche (damit sind aber nur die Branchenriesen gemeint) denn verdenken, dass sie endlich auf den Trichter gekommen sind?

Die ultimative Form des Vertriebs besteht doch darin, den Kunden ABHÄNGIG zu machen und ihn vollkommen zu kontrollieren.

Das machen doch andere Branchen (Aufzählung nicht erforderlich) seit Jahren sehr erfolgreich. Das Einzige, was verwunderlich ist, ist doch, daß es bei den sonst so pfiffigen Jungs so lange gedauert hat!

Wer meckert denn als "kleiner Krauterer" ernsthaft rum, daß ihn seine Bank verarscht , wer regt sich noch ernsthaft über die Benzinpreise auf , welcher Dieselfahrer mufft denn wirklich in der Gegend rum (seine Zähne hat er sich doch wahrscheinlich am Lenkrad ausgebissen! ), wer kündigt denn seinem Stromlieferanten den Vertrag, wer tritt denn aus der GEZ in Köln aus, weil das Programm überwiegend Scheisse ist? (Natürlich haben die nix mit der Programmgestaltung zu tun :idea: , aber...)

Ciao!

"Kunde" schrieb

Hallo in die Runde,

es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher geradezu grenzenlosen Naivität der DAU (dümmste anzunehmende user) sich unter die komplette Beobachtung "der Konzerne" und "des Staates" begibt...

In der Tat. Und wehe man wiederspricht dieser Doktrin oder kritisiert sie. Dann ist man für Wirtschaftsfetischisten neoliberaler Machart ein potentieller Sozialist. Und für die staatsgläubige Linke ein neoliberaler Profitgeier.

Und für den großen Rest der Menschheit ein Zeitgenosse dem es so gut zu gehen scheint, dass er sich neben den schieren Problemen des Lebensunterhalts noch mit so "abseitigen" Themen wie Kryptochips, Abzockkarten oder microsoftigen Unternehmensstrategien befassen kann.

Gruß, Guido

"Kunde" schrieb

... wer tritt denn aus der GEZ in Köln aus, weil das Programm überwiegend Scheisse ist? ...
Ciao!

Hallo Kunde,

nichts leichter als das:
Fernseher bei Azubo oder eBay eingestellt und dann den entsprechenden Zettel (gibt´s bei jeder Sparkasse) ausgefüllt an die GEZ. Du glaubst gar nicht, wie schön das Leben ohne sein kann!

Grüße,
Peter