Non scolae sed vitae, oder wie das Bundesverwaltungsamt Abwesenheiten verwaltet

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Manche Dinge sind nicht was sie zu sein scheinen, und das gilt nicht nur in den jetzt anstehenden Prüfungen, sondern auch im richtigen Leben. Nicht für die Schule lernen wir, sondern für das Leben – wissen wir seit Senecas berühmtem Ausspruch (Epistulae 106, 12). Das gilt natürlich auch für deutsche Staatsdiener, die bekanntlich ein Vorbild an Fleiß, Präzision und Schnelligkeit sind. Na ja, meistens jedenfalls.

Immer wieder kriegt der BWL-Bote nämlich interessante Informationen zugespielt, diesmal aus dem unmittelbaren Dunstkreis des Bundesverwaltungsamtes in Bramsche (sogar dort werden wir also gelesen). Auch dies gewiß ein Ort schnellen Verwaltungshandelns und vermutlich bürgerfreundlich langer Öffnungszeiten. Doch auch ein Ort, wo manche Dinge vielleicht das nicht sind, was sie zu sein vorgeben. Wie gut, daß kleine Details oft so verräterisch sind. Werfen wir also mal einen Blick auf einen Umschlag, in dem besagtes Verwaltungsamt einen Verwaltungsakt zugestellt hat:

Umschlag einer Zustellugn des Bundesverwaltungsamtes Bramsche

Interessant ist hier nicht der inliegende Verwaltungsakt, sondern der ihn gnädig verhüllende Umschlag. Genauer, die Absenderangabe darauf. Das Bundesverwaltungsamt hat also nicht nur ein Arbeitszeit-, sondern auch ein Abwesenheitsmanagement. Was natürlich den Schluß zuläßt, daß die Abwesenheitszeiten managementbedürftig, also anscheinend umfangreich sind. Ein Schelm wer Böses dabei denkt, und ein bitterböser Beleidiger, wer jetzt einen der bekanntlich zahlreichen Beamtenwitze reißt.

Volkes Mund tut Wahrheit kund, wir wissen es wohl, enthalten uns gleichwohl der jetzt recht vielfältigen Vorurteile über fleißige Staatsdiener. Nur für das Leben statt für die Schule (oder gar die Prüfung) lernen wir, daß die Kleinigkeiten oft viel verräterischer sind als es den Beteiligten lieb sein mag. Ob das Bundesverwaltungsamt Abwesenheiten verwalten muß, wissen wir auch nicht – dafür aber sehr wohl, daß auf die Kleinigkeiten zu achten zu einer Grundhaltung werden muß. Erst Recht in einer Zeit, die natürlich genau weiß, daß es in hundert Jahren sechs (fünf? acht? dreikommasiebenfünf?) Grad wärmer wird, wo man doch keine zuverlässige Wettervorhersage für die nächsten drei Wochen machen kann, auch das so ein verräterisches Detail. Doch dazu an anderer Stelle mehr…

Link zum Thema: Bundesverwaltungsamt Bramsche (externer Link)

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