Bachelor, Master & Co – Ausführliche Übersicht der Studienabschlüsse

Mehr Gehalt durch den Master?
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Früher verließen die Absolventen nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums die Hochschule meist mit einem Diplom oder dem Staatsexamen. Heute sind Bachelor und Master die gängigsten Studienabschlüsse, die an deutschen Hochschulen angeboten werden. Das ist vor allem das Resultat des sogenannten Bologna-Prozesses. Diese Bildungsreform hatte das Ziel, den europäischen Hochschulraum zu vereinheitlichen und Struktur und Qualität der Abschlüsse einheitlicher und somit leichter vergleichbar zu machen. Studierenden sollte es so vereinfacht werden, auch in anderen europäischen Ländern zu studieren und zu arbeiten.

Aber welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen zwischen den unterschiedlichen Abschlüssen? Ist ein BWL- Master z.B. dasselbe wie ein Diplom, und was kann man mit einem Bachelor allein auf dem Arbeitsmarkt überhaupt anfangen? Im Folgenden erklären wir dir die verschiedenen Qualifikationen und helfen dir bei der Entscheidung, welcher Abschluss für dich der sinnvollste ist.


Vorlesung im Bachelor StudiumDer Bachelor ist der erste von mehreren möglichen akademischen Abschlüssen. Jeder, der nach der Schule zum ersten Mal ein Studium beginnt, wird den Bachelor studieren.

In der Regel dauert der BWL- Bachelor 6 bis 8 Semestern. Während in der ersten Semestern vor allem grundlegende Studieninhalte der BWL vermittelt werden, hat man später in den höheren Semestern durch Wahlfächer die Möglichkeit, einen bestimmten Themenbereich in den Fokus zu rücken.

Das Bachelor-Studium ist so angelegt, dass es prinzipiell dasselbe Grundwissen vermittelt wie ein Diplomstudiengang. Im Gegensatz zu letzterem fehlt dem Bachelor-Studiengang aber die Möglichkeit für eine tiefere und weitergehende Spezialisierung. Für diese dient dann anschließend der Master. Allerdings kann man sich durch die Wahl der Nebenfächer bereits im Bachelor in eine bestimmte Richtung entwickeln. An vielen Hochschulen wird auch ein sogenannter 2-Fach-Bachelor angeboten, d.h. das Studium der Betriebswirtschaftslehre wird noch mit einem anderen Fach kombiniert.

Aufbau des Bachelor Studiums

Berufseinstieg mit Bachelor

Das im BWL-Bachelor vermittelte Wissen ist in der Regel für einen direkten Berufseinstieg ausreichend. Ein Master kann jedoch weitere Türen öffnen. Absolventen von betriebswirtschaftlichen Studiengängen finden häufig Anstellungen im Bereich Controlling, Marketing, Unternehmensberatung oder z.B. der Marktforschung. Auch stellen sich Arbeitgeber immer stärker auf die Absolventen von Bachelor Studiengängen ein. Allerdings gilt es zu bedenken, dass höhere Berufslaufbahnen ohne Master oft nicht zugänglich sind. Viele Studierende entscheiden sich deswegen direkt nach dem Bachelor dazu, noch einen Master Abschluss zu machen, andere treffen diese Entscheidung oft erst nach ein paar Jahren im Berufsleben.

Einen Bachelorabschluss kann man entweder an einer Universität oder einer Fachhochschule erwerben. Auch an Berufsakademien und privaten Akademien, die mit staatlichen Hochschulen kooperieren, kann in Deutschland der Abschluss Bachelor erworben werden. Voraussetzung, um sich für einen Bachelor einzuschreiben, ist die Fachhochschul- oder Hochschulreife oder eine Ausbildung mit mehreren Jahren Berufspraxis.

Sehr detailliert wird der Aufbau eines Bachelorstudiums in diesem Video erklärt:


Nach dem Master kann man noch weitere akademische Abschlüsse erreichen: Die erste Stufe ist die Promotion, dann kann es noch weitergehen bis zur Professur.


Um promovieren bzw. „seinen Doktor machen“ zu können, benötigt man zuallererst einmal einen Masterabschluss. Eine Promotion hat viele Vorzüge: grade im Bereich der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften wird der Titel häufig als Karriere-Booster gehandelt. Angestellte mit Doktortitel verdienen deutlich mehr Gehalt als die Angestellten, die „nur“ einen Master haben. Auch Prestige und Repräsentativität gehen oft Hand in Hand mit dem Doktortitel einher. Promovierten werden generell positive berufliche Eigenschaften wie Fleiß, Selbstständigkeit und Motivation zugesprochen, was sie zu begehrten Arbeitnehmern macht. Auf der anderen Seite kann einem der Doktortitel aber auch so manche Stelle verbauen. Aufgrund der höheren Gehälter, die einem Promovierten zustehen, verzichten vor allem kleine und mittelständische Unternehmen oft auf die prestigeträchtigen Mitarbeiter, da diese schlicht zu teuer sind. Größere Unternehmen setzen hingegen gerne auf Angestellte mit Promotion, um die eigene Reputation und die Außenwirkung auf die Kunden zu verbessern. Die hohe Spezialisierung von Doktoren kann es unter Umständen schwierig machen, eine Anstellung außerhalb des gewählten Fachbereichs zu finden.

Eine Promotion nimmt in der Regel zwischen drei und fünf Jahre in Anspruch. In diesem Zeitraum werden Forschung betrieben, Publikationen veröffentlicht und an der Doktorarbeit, der sogenannten Dissertation, geschrieben. Schreibt man seine Doktorarbeit „in Vollzeit“ an einer Hochschule, gehen mit der Promotion auch Pflichten einher, wie zum Beispiel das Halten von Lehrveranstaltungen. Einen Doktortitel kann man sich allerdings auch extern in einem Unternehmen erwerben. Es gibt verschiedene Modelle, in denen man Beruf und Dissertation miteinander verbinden kann. Ob man bei vollem Gehalt weiterarbeitet, seine Stelle auf 80% reduziert oder sich vielleicht sogar für einen gewissen Zeitraum freistellen lässt, hängt zum einen von der eigenen Motivation und Disziplin ab, aber natürlich auch vom Arbeitgeber. Normalerweise wird Angestellten für ihre Promotion ein Zeitraum von drei Jahren eingeräumt, in welchem die Arbeit im Unternehmen und die Arbeit an der Doktorarbeit im Verhältnis 70:30 stehen. Dabei wird in der Regel ein volles Gehalt gezahlt.