Sehr geehrte Mitglieder,

ich quängele mich seit einiger Zeit mit Aufgaben, in denen die Selbskosten zu ermitteln sind. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.


Aufgabe 1:
Ein Unternehmen stellt die Produkte A und B her und verkauft sie am Markt. Folgende Informationen liegen Ihnen über den Monat Juni 2010 vor:

Anzahl hergestellter Produkte [Stück] - Produkt A 1.000; Produkt B: 1.000

Materialeinzelkosten [€/Stück ] - Produkt A 2; Produkt B 3
Fertigungslöhne [€/Stück] Produkt A 10; Produkt B 8
Materialgemeinkosten [€] 20.000
Fertigungsgemeinkosten [€] 50.000
Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten [€] 25.000

Berechnen Sie die Selbstkosten pro Stück sowie die gesamten Selbstkosten des Monats Juni mithilfe der Zuschlagskalkulation.


Lösung ist angeblich für Produkt A:
Selbstkosten [€/Stück] 60,63
Selbstkosten [€] 60,630

und für Produk B:
Selbstkosten [€/Stück] 57,38
Selbstkosten [€] 57,380

aber leider komme ich mit allen Rechenwegen nicht auf diese Werte?


Aufgabe 2:

Für die Produkte A und B liegen folgende Informationen über die Einzelkosten in € pro Mengeneinheit [ME] des Produkts sowie die Gemeinkosten in € vor:

Materialeinzelkosten [€/ME] Produkt A: 37,50 Produkt B: 75,00
Fertigungseinzelkosten I [€/ME] Produkt A: 15,00 Produkt B: 22,50
Fertigungseinzelkosten II [€/ME] Produkt A: 22,50 Produkt B: 30,00
Sondereinzelkosten Fertigung [€/ME] Produkt A: 15,00 Produkt B: 45,00
Sondereinzelkosten Vertrieb [€/ME] Produkt A: 6,75 Produkt B: 8,65

Materialgemeinkosten [€] 39.375
Fertigungsgemeinkosten I [€] 78.750
Fertigungsgemeinkosten II [€] 159.375
Verwaltungskosten [€] 345.000
Vertriebskosten [€] 215.625

Hier die Lösungen, auf die ich auch nicht komme:
Herstellkosten [€/ME] Produkt A: 277,50 Produkt B: 446,25
Selbstkosten [€/ME] Produkt A: 645,00 Produkt B: 1035,03

Bitte helft mir, irgendwelche Tipps? Irgend ein Rechenweg? Ich schreibe in paar Tagen eine Klausur und brauche dringend Eure Hilfe.

Liebe Grüße
Natalie

Moin,

hast du denn einen Lösungsansatz?

Nur deine Hausaufgaben machen bringt dich nicht weiter. Das ist eine ganz simple Zuschlagskalkulation.

Hast du keine Unterlagen?


http://www.uni-hildesheim.de/uploads/RTEmagicC_Kostentr%C3%A4gerblatt_-_HAB-__auf_Istkostenbasis_02.jpg.jpg

Hi nachdenker, danke für die rasche Antwort.

ja genau es beruht ja auf der Zuschlagskalkulation..

bei der ersten Aufgabe beispielsweisse muss ich ja erst die zuschlagsbasis berechnen..

MGK/MEK --> Beispiel für Produkt A: 20000/1000*2=10 aber dann mal 100? das wäre ja 1000%.. komisch

Wenn man die Zuschlagsbasis zunächst hat müsste man ja:
Materialeinzelkosten
+MGK*Zuschlagsbasis rechnen, um auf die Materialkosten zu kommen. Gleichermaßen das Ganze für die Fertigungskosten..

Materialkosten+Fertigungskosten=Herstellkosten
Hiernach müsste man die Zuschlagsbasis für die VV-Kosten berechnen und durchrechnen.. Herstellkosten+VVKosten=Selbstkosten.. aber ich komme einfach nicht auf die Lösung.. ich liege immer drüber..

Anzahl hergestellter Produkte [Stück] - Produkt A 1.000; Produkt B: 1.000

Materialeinzelkosten [€/Stück ] - Produkt A 2; Produkt B 3
Fertigungslöhne [€/Stück] Produkt A 10; Produkt B 8
Materialgemeinkosten [€] 20.000
Fertigungsgemeinkosten [€] 50.000
Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten [€] 25.000


Die MGK beziehen sich auf beide Produkte, also:

MEK = 2 * 1.000 + 3 * 1.000 = 5.000

MGKZ = 20.000 / 5.000 * 100 = 400%


Und nicht von dem hohen Prozentsatz irritieren lassen, es stimmt!

Produkt A (für 1.000 Stück):

2.000 MEK
8.000 MGK (400%)
-------
10.000 Materialkosten


usw. Dein Denkfehler liegt bei den Gemeinkosten, die sind immer für die gesamte Produktion, daher müssen die Zuschlagssätze immer erst von der gesamten Zuschlagsbasis berechnet werden.

Und wenn dir z.B. der Zuschlag von 400% komisch vorkommt, dann kenne ich dieses Phänomen (ich unterrichte den Kram seit 15 Jahren )

Bei hohem Rationalisierungsgrad mit hohen Investitionen habe ich nunmal extrem hohe Gemeinksoten und selbst Zuschläge von über 1000% gibt es in der Praxis. Ob dann eine Zuschlagskalkulation überhaupt noch sinnvoll ist, sei mal dahingestellt!

Gruß







Und so weiter und so fort

oii, das ist ja super! danke! ich selber komme aus dem Ingenieursbereich und war etwas geschockt über die 400-1000%

müsste das dann wie folgt aussehen?:

Produkt A (für 1.000 Stück):

2.000 MEK
8.000 MGK (400%)
-------
10.000 Materialkosten

FGKZ = 50.000 / 5.000 * 100 = 1000%

10.000 FEK
100.000 FGK (1000%)
-------
110.000 Fertigungskosten

Herstellkosten=10.000€ + 110.000€ = 120.000€

aber jetzt weiss ich nicht konkret wie ich die VV-Kosten zu berechnen habe?

habe paar Sachen ausprobiert, aber wieder ohne Erfolg
Wie Du schon sagtest mir fehlt es noch an grundlegendem Verständnis..

Ich danke dir vielmals, hat mich auf jeden Fall weitergebracht

Liebe Grüße

hups es sollten

18.000 FEK
180.000 FGK (1000%)
-------
198.000 Fertigungskosten sein..

demnach: HK=10.000 + 198.000 = 208.000€

muss ich für die VV folgendermaßen rechnen?:

MEK
+MGK
+FEK
+FGK
=1000*2+20000+1000*10+50000=82.000

VGKZ=25000/82000=30,5%

Zur Berechnung der Selbstkosten:
208.000€ + 30,5% = 271.440

ich weiss nicht weiter.. das Ergebnis durch 5000: 271.440/5000 =54,2€
Als Lösung war angegeben: 60,63€
..............................

Ich gucks mir gleich in Ruhe an, bin grad reingekommen!

MEK 5.000
MGK 20.000 = 400% von MEK
---------------
Mako 25.000

Felö 18.000
FGK 50.000 = 277,7777% von FELÖ
---------------
FEKO 68.000

HEKO 93.000 (25.000 + 68.000)
VwVt 25.000 = 26,882% von HEKO
------------------
SEKO 118.000


Produkt A:
MEK 2
MGK 8 400%
---------
Mako 10

FEK 10
FGK 27,78 277,77%
---------
FGK 37,78

HEKO 47,78
VwVt 12,84 26,88%
------------
Seko 60,62

WOW Super!!

ich habe das direkt mal auf Produkt B angewendet und erhalte Folgendes:

Produkt B:
MEK 3
MGK 12 400%
---------
Mako 15

FEK 8
FGK 22,22 277,77%
---------
FGK 30,22,78

HEKO 45,22
VwVt 12,16 26,88%
------------
Seko 57,38

UND DAS STIMMT jipppieeeee vielen vielen Dank!

Auch bei der Aufgabe komme ich nun zumindest bis zu der Lösung mit den Herstellkosten.. Aber ab da komme ich wieder nicht auf die Selbstkosten.. ich werd verrückt. Wenns dir nichts ausmacht, kannst Du mir auch da einen Tipp geben?

Boah ich danke Dir echt sehr, ich glaub Du hast mir mein Leben gerettet

Zitat

Wenns dir nichts ausmacht, kannst Du mir auch da einen Tipp geben?

Na dass sich der Zuschlag für VwVt aus den HEKO berechnet kannst du doch nachvollziehen oder?

Du musst schon eine genaue Frage stellen, meine Glaskugel ist beschlagen und im Kaffeesatz lesen fällt auch aus!

Zitat

Boah ich danke Dir echt sehr, ich glaub Du hast mir mein Leben gerettet

Unfug, dass ist nur nen bisschen KLR!

Also für Produkt A ergeben sich die Herstellkosten von 277,5€

Nun muss ich ja den Zuschlag für VwVt aus den HEKO berechnen.

Bin da mal so vorgegangen:

MEK 750*37,50+500*75 = 65.625
MGK 39.375 = 60% von MEK
---------------
Mako 105000

FEK I 22.500
FGK I 78.750 = 350% von FEK I
---------------
FEKO I 101.250

FEK II 31.875
FGK II 159.375 = 500% von FEK II
---------------
FEKO II 192.250

HEKO 397.500 (105000+101.250+192.250) [kommen hier auch die SonderFEK rein?]
Vw 345.000 = 86% von HEKO
Vt 215.625 = 54% von HEKO

für die Selbstkostem:

277,5
+86% Vw
+54%
+SonderEK Vt
--------------------
SEKO 629,75€ leider keine 645€

wo ist hier der Fehler

Wenn du über deine Aufgabe 2 redest, wovon ich ausgehe, fehlen vor allem die Mengenangaben, sprich Stückzahlen, deshalb kann ich dazu gar nichts sagen!

Sondereinzelkosten kommen immer oben drauf ohne Zuschlag.

SEK der Fertigung gehören zu den FEKO.

SEK des Vertriebs ohne Zuschlag aus die HEKO.

Bin ich blöd... sorry..

Mengenangaben:
A=750
B=500

habe die Aufgabe lösen können.
Thread kann geschlossen werden.

Danke
natalie