Hallo Kollegen,

als Neueinsteiger im Dozentengewerbe ist man gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten versucht alle Mittel zur Auftragsbeschaffung zu nutzen.
Deshalb von mir an dieser Stelle die konkrete Fage, ob hier im Forum bereits jemand Erfahrungen mit Dozentenbörsen im Internet gesammelt hat und wie diese ausgefallen sind? Für Tipps / Infos bzgl. der Verträge mit den Börsen bin ich natürlich auch jederzeit dankbar, denn was nützt der schönste Lehrauftrag, wenn das magere Honorar durch Gebühren für die Vermittlung aufgefressen wird.

So, jetzt bin ich mal auf Eure Antworten gespannt.
Schöne Grüße vom Bodensee

Hallo an den Bodensee!

Zitat

gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten versucht alle Mittel zur Auftragsbeschaffung zu nutzen.

Das ist sehr wohl wahr und richtig erkannt, gleichwohl darf die Frage erlaubt sein, von was der Betreiber einer "Dozentenbörse" eigentlich lebt? Doch wohl von den Gebühren, die über vermittelte Aufträge und zu einem ganz erheblichen Teil von den Einschreibe- und laufenden monatlichen Gebühren eingenommen werden, die suchende Dozenten zu barappen haben.

Ein steiniger Weg ist das Bekanntwerden der angebotenen Leistung nach der Methode "Qualität spricht sich rum". Das dauert leider oft solange, daß der nach Mammon dürstende Dozent kurz vor seinem nächsten Auftrag vertrocknet ist.

Ein weiterer Weg ist Diversifizierung der Einnahmen, sprich "Spielen auf vielen Hochzeiten" und Geldquellen unterschiedlichster Form mischen, damit sich die Trockenperioden möglichst nicht überschneiden. Vielleicht ist für den Dozentenanfänger auch eine befristete Teilzeitbeschäftigung als Angestellter noch sinnvoll, damit die Fixkosten halbwegs gedeckelt bleiben.

Edit:
Schau bitte nicht auf Harry. Der befindet sich bereits im zweiten Jahrzehnt seiner freien Tätigkeit und hat Kultstatus erreicht, den manche erst noch erkennen müssen - von erreichen ganz zu schweigen! :wink:

Deine Frage wurde zwar nicht konkret beantwortet, aber ich hoffe, daß ich einige Denkanstöße geben konnte.

Good luck!

Ciao!
Kunde

Seriöse Dozentenbörsen werden von Abogebühren und ggfs. von Werbeplazierungen leben, aber keinen Anteil an den verdienten Honoraren verlangen. Das tun nur Personalagenturen und ähnliche Vermittler, die bis zu 20% und mehr vom Honorat abziehen.

Dozentenbörsen, die gut gemacht sind, werden auch die Veröffentlichung von Fachartikeln gestatten, Social Networking und ähnliche Funktionen enthalten und ein hohes Google-Ranking erreichen. Das alles ist nicht schlecht und möglicherweise eine Abo-Gebühr wert. Ich kenne einen Betreiber von sowas, aber hier bleibe ich mal markenneutral ;-)

Ein Einwand ist, daß die guten Kräfte alle schon offline weggeschnappt werden, d.h. bei den Internet-Marktplätzen primär die zweite Wahl zu finden ist. Ob das in Zeiten des Web 2.0 noch stimmt, weiß ich nicht genau; ich bin zwar selbst in einer solchen Börse vorrätig, brauche das aber eigentlich nicht - weil ich mehr Aufträge ablehne als annehme, schon aus Zeitgründen. Daß ich mir damit die besten Angebote heraussuchen kann, war freilich nicht immer so. Vor 25 Jahren hätte ich mir sowas wie eine Dozentenbörse gewünscht...

@ Kunde

Klar verlasse ich mich nicht auf einen Bildungsträger. Habe momentan quasi zwei "Festanstellungen" bei Bildungsträgern und noch meinen "normalen" Job als Angestellter. Bin also nicht zwingend auf Aufträge angewiesen, aber ich möchte mich einfach mal umschauen, ob es am Markt interessante Aufträge gibt.

Dennoch danke für die Denkanstöße.

@Harry

Tja, ob die Gebühren gerechtfertigt sind, erfährt man ja leider meist erst später . Provisionen haben halt den Vorteil, dass sie erst gezahlt werden müssen, wenn die Vermittlung erfolgreich war. Dafür sind diese meist höher .

Mit welcher Börse du gute Erfahrungen gemacht hast, möchtest du an dieser Stelle nicht verraten - WARUM? Bist doch sonst auch nicht soo schüchtern..... :