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IHK verspricht 85% Erfolgsquote?

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Hi @all,

ich höre gerade einen Bericht über eine IHK, die 85% Erfolgsquote bei der Prüfung versprochen habe. Auf Nachforschungen eines Teilnehmer sei aber herausgekommen, daß in den beiden vorhergehenden Prüfungen die Teilnehmer fast komplett durchgefallen seien. Solche unseriösen Werbemethoden sind bisher nur von zweifelhaften Bildungsfirmen bekannt, http://www.bwl-bote.de/20080711.htm. Über die IHKen selbst scheint das aber eher neu zu sein.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Hat jemand eine ähnliche Geschichte zu berichten?
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Welche IHK soll das gewesen sein?

Gruß
Andreas
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Hi,

ich wurde gebeten, den Namen nicht zu posten...
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Hi,

nein, dieser Fall ist nicht in Bayern... aber wie gesagt, ich wurde gebeten, den Standort nicht zu nennen. Im Moment bekomme ich dauernd interessante Hinweise, aber die, die sie mir schreiben, wollen stets Geheimhaltung der Einzelheiten. Da muß ich mich dran halten :!:

Zitat
sicher höchstens nach der 3. Wiederholung, wenn man alles zusammenfasst


Genau; da kenne ich auch einige Anbieter, die mit erfundenen Bestehensquoten werben, vgl. http://www.bwl-bote.de/20080711.htm. Neu ist aber, daß anscheinend die Kammern das jetzt auch versuchen.
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es ist eine interessante Frage, wie berechnen sich die Bestehensquoten?

Alle Teilnehmer, die die Prüfung auf Anhieb schaffen?

Alle Teilnehmer, die die Prüfung durch die mündliche Nachprüfung schaffen?

Alle Teilnehmer, die die Prüfung irgendwann, also auch nach der 3. schriftlichen schaffen?

Oder einfach nur die Anzahl der abgelegten Prüfungen in Relation zu den Prüfungsergebnissen mit über 50 %? Wobei es hierbei durchaus vorm´kommen kann das ein Prüfling 7 von 8 Prüfungen besteht, die 8. aber überhaupt nicht. Dann hat er auch eine Erfolgsquote von 78 %. Ein Zeugnis erhält er deshalb noch lange nicht.


Wie schon gesagt, trau keiner Statistik, die man nicht selbst erstellt hat!
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Ort: Erfurt
Die einzige ehrliche Rechnugn wäre mE nach

[code:1]Bestehensquote = Anzahl Vollbesteher im 1. Anlauf / Anzahl Prüfungskandidaten[/code:1]

Vollbesteher ist, wer alle Prüfungen auf Anhieb schafft.

Leider gibt es hier eine Menge Betrug. Unseriöse Anbieter, die und weismachen wollen, man könne das Rechnungswesen in zwei Tagen (!) erlernen, legen ihre Rechnung oft nicht offen oder lügen einfach über ihre Bestehensquoten. Manchmal werden auch nur die gerechnet, die sich melden – und das sind eben nur die, die auch bestanden haben (und nicht die, die scheitern und/oder aufgeben). Ich habe ja auch darauf hingewiesen, daß die Kammern i.d.R. keine Daten nennen, weil sie keine anbieterspezifischen Auswertungen machen, solchen Behauptungen der Lehrgangsanbieter also i.d.R. mit großem Mißtrauen zu begegnen ist.

Daß jetzt auch die Kammern selbst solche Methoden verwenden, ist wirklich ein Sündenfall. Auch wenn das wie gesagt bisher nur in einem einzigen Fall so zu sein scheint...
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Registriert: Feb 2008
Beiträge: 308
Nein, ich seh das nicht als "Sündenfall" der IHK an. Andere Anbieter wollen sich mit dieser Schönrechnerei einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, die IHK zieht nur nach.

Letztendlich ist es ja nicht mal gelogen, es kommt eben nur drauf an wie man es berechnet.

... und wer sich nicht informiert und nur Werbeversprechen glaubt, dem ist eh nicht zu helfen. Der hat vom Grunde her schon keinen Meistertitel verdient.
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Zitat
Andere Anbieter wollen sich mit dieser Schönrechnerei einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, die IHK zieht nur nach.


Darunter leidet aber das Ansehen der ganzen Branche. Wenn die Versprechen von Lamadeckenverkäufern udn Kaffefahrtveranstaltern glaubwürdiger sind als die von Industrie- und Handelskammern, wem kann man dann überhaupt noch glauben?

Vielleicht bin ich da zu altmodisch. Aber ich habe ja auch keine Versicherungen, denn deren Vertretern glaube ich auch nicht ;-)
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Registriert: Oct 2007
Beiträge: 77
An alle Vielleicht meinte man 85% Durchfallqoute.
Ich sag nur nie mehr IHK.
Ich bin Personaler und wenn es um PE gehen wird suche ich ei Privates Unternehmen.
Eines was den Kunden ernst nimmt.
@Andreas - Du weißt was ich meine!!

Mfg
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Registriert: May 2008
Beiträge: 21
In den ersten Prüfungen, wo die Prüflinge alle Unterlagen ,mitnehmen konnten, war das Prüfungsergebnis DESOLAT!! Bei uns im Raum.
Und in Stuttgart hatte sogar jemand die Prüfungsfragen vom aktuellen Betriebswirt dabei! :shock: :shock:
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Registriert: Feb 2009
Beiträge: 3
... aber zu diesem Thema nur kurz folgender Hintergrund: Ich mache zur Zeit meinen BW bei einem privaten Anbieter hier in Norddeutschland. Gestern wurden uns die Ergebnisse der Herbstpruefungen mit geteilt: fuenf von achtzehn haben bestanden.
Auch wenn die IHK nicht der Traeger war, so denke ich doch, dass auch dieses ein recht schlechtes Ergebnis ist. Auch dieser Anbieter hat mit anderen Zahlen geworben.

Frage ist, ob u.U. durch das ganze Durcheinander mit Hilfmitteln / ohne, etc der eigentliche Focus ausser Acht gelassen wurde, naemlich vernuenftige Fragen und auch vor allen Dingen Musterloesungen zu praesentieren.

Gruss aus Hamburg
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Registriert: May 2007
Beiträge: 202
Ich halte eine Erfolgsquote von 85 % irreführend und nicht realistisch.
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Registriert: Feb 2008
Beiträge: 308
Nein, da bundesweit eine völlige Uneinigkeit der richtigen Definition des Begriffes "Bestehensquote" herrscht, finde ich es nicht irreführend, dass mit solchen Zahlen geworben wird.

Nirgends steht "...im ersten Anlauf bestanden..." dabei. Das dann am Ende, also nach allen mündlichen und schriftlichen Nachprüfungen, dann doch 85% bestanden haben, halte ich für durchaus realistisch, das entspricht auch meinen persönlichen Erfahrungen.
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Registriert: Aug 2008
Beiträge: 48
Ich sehe das wie Neo. Da man mehrere Versuche hat, um irgendwann insgesamt zu bestehen, wird wahrscheinlich mit der Gesamtbestehensquote geworben.
Hab selbst in zwei Fächern eine Nachprüfung machen müssen, die ich nachträglich bestanden habe. Also würde ich über mich sagen, ich habe im ersten Anlauf nicht alles geschafft, aber mit Ergänzungsprüfung schon. Das ist für mich auch bestanden.
Alles eine Frage der Definition.
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Beiträge: 16
Ort: Franken
Sicherlich ist die Bestehensquote ein Werbeargument der Anbieter.

Nur über eins sollte man sich immer im Klaren sein... am Ende liegt es zu einen großen Teil an einem selbst ob man besteht oder nicht.
« Zuletzt durch Tvangel am 16.02.2009 18:59 Uhr bearbeitet. »
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Registriert: Feb 2008
Beiträge: 168
"Neo" schrieb
Nein, da bundesweit eine völlige Uneinigkeit der richtigen Definition des Begriffes "Bestehensquote" herrscht, finde ich es nicht irreführend, dass mit solchen Zahlen geworben wird.

Nirgends steht "...im ersten Anlauf bestanden..." dabei. Das dann am Ende, also nach allen mündlichen und schriftlichen Nachprüfungen, dann doch 85% bestanden haben, halte ich für durchaus realistisch, das entspricht auch meinen persönlichen Erfahrungen.


Naja der Zusammenhang stimmt, aber 85% von 100% sind dann nur die, die es bis zum bitteren oder zum süßen Ende durchgezogen haben.
Wenn ich die einrechne die aus was für Gründen auch immer abbrechen, sind es vielleicht 42 %.
Also 100% starten, 50% versuchenes bis zum ende, von diesen 50% schaffen es dann mit allen Wiederholungen 85%. Damit ist die Aussage im Grund richtig, man sollte nur die Aussagen hinterfragen.
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Registriert: Feb 2008
Beiträge: 308
hinterfragen muss man sowas auf jeden Fall.

Wer das nicht tut, der hat sowieso nix auf der Betriebswirt-Ebene zu suchen



Aber unwahr ist die Aussage trotzdem nicht
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Registriert: Feb 2008
Beiträge: 168
"Neo" schrieb
hinterfragen muss man sowas auf jeden Fall.

Wer das nicht tut, der hat sowieso nix auf der Betriebswirt-Ebene zu suchen



Muss ja .. aber ich möchte nicht wissen wieviel es nicht machen, ob die dann was auf IHK Betriebswirt-Ebene zu suchen haben oder nicht will ich jetzt hier nicht beurteilen.
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Registriert: Feb 2008
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