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Assed Backed Securities

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Hallo alle zusammen,

wer kann mir beim Thema Assed Backed Securities (ABS) helfen, ich weis zwar das es eine Art Factoring ist bei dem die Forderungen dann im zweiten Schritt auch noch an der Börse gehandelt werden, mehr aber auch nicht.

Ich würde dieses Thema gerne mal mit jemanden diskutieren, ab welchen Volumen, welcher Aufwand, Risiko, Vorteile, Stärken usw.

Gruß
Joker
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Hi,

kleiner Einstieg ins Thema: http://www.bwl-bote.de/20051030.htm. Kleiner Diskussionsanreiz über den gesellschaftlichen Nutzen dieser Geschäftsart: http://www.bwl-bote.de/20070811.htm.
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Ort: Landsberg
Nach gründlichen lesen der Informationen von Meister Zingel und backround Diskussionen habe ich noch ein paar zusätzliche Fragen.

So wie ich das sehe ist diese Art der Finanzierung nur möglich ab einer bestimmten minderst Größe, geschätzte 15 – 20 Millionen Euro Faktura Volumen pro Monat, also eher nichts für den Mittelstand. Damit ist das Volumen gemeint die der gesamte Prozess des ABS benötigt.

Deswegen meine erste Frage zum Originator:
Der Originator (Forderungsinhaber) kann demnach nicht nur das Unternehmen sein welches eine Forderung aus einem getätigten Geschäft (Handel/Dienstleistung) hat, sonder auch ein Factoring Unternehmen welches ein offenes notifiziertes Factoring betreibt, (incl. Mahn- und Inkassowessen),
Eine witzige Idee, den das Unternehmen tritt die Forderung an den Factorer ab (offene Zession) anschließend verkauft der Factorer die Forderungen an die SPE (stille Zession)
Nur so währe es einem Mittelständer möglich an diesem Prozess teilzuhaben. Wobei dann der Kalkulierte Kosten bzw. Ertragsvorteil beim Factoring Unternehmen liegen würde und nicht bei der Firma die ihre Forderungen an das Factoring Unternehmen veräußert.

Die Zweite Frage gilt der Zweckgesellschaft (Special Purpose Entity, SPE)
Diese kauft praktisch alle Forderunge von einem oder mehreren Originatoren auf, dies bedeutet hier findet der eigentliche Prozess des ABS statt, hier wird aus Blei Gold gemacht, kurzfristige Forderungen in langfristige Anlagen umgewandelt.
Das bedeutet aber im Umkehrschluss, wenn ich als Unternehmer von ABS profitieren möchte müsste ich eine eigene Zweckgesellschaft gründen. Und diese am besten auf den Caymans ansiedeln :-). Hier komme ich wieder zurück zum Minderst Umsatzvolumen.
Und hier liegt dann auch schon der Hund begraben, die SPE muss das Delkredere sehr genau bewerten, (hohe Ausfälle – hohes Risiko – hohe Zinsen auf die Schuldverschreibungen), um diese genau Bewertung zu treffen muss sich die SPE eigentlich innerhlb von Brachen orientieren, was dann dazu führt das innerhalb dieser Brache keine Wettbewerbs unterschied mehr bestehen würde.

Ich verstehe den Nutzen von ABS für die SPE aber nicht für den Originator. ACHTUNG: ich habe den theoretischen Nutzen für den Originator schon verstanden, wie gesagt theoretisch, den die SPE wird eine eigene Gewinn optimierung dchführen und nur den kleinsten Teil an Dritte weitergeben, somit wird diese wieder für weitere Investitoren intressant. Außer ich bin ein großer Konzern wie Daimler, VW, Audi, BMW etc. und Gründe eine eigene SPE für alle MEINE Unternehmungen und Betriebe. Das währe dann richtig geil. Damit währe wieder die Frage offen wie Mittelstands relevant das Ganze ist.

Die Dritte Frage lautet:
Wie kann man hier im Vorfeld eine einigermaßen glaubwürdige Kalkulation hinbringen, den letztendlich kauft die SPE Forderungen ein und Verkauft Schuldscheine.

Gruß
Joker
« Zuletzt durch tauchjoker10 am 27.03.2008 10:50 Uhr bearbeitet. »
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Kann heute erst spät, Veranstaltung...
Gast
Hallo Joker,

ich bin in einer Universalbank tätig und habe bislang ABS als Transaktionen kennen gelernt, die nahezu ausschließlich von Banken als Originatoren abgewickelt werden. Zum einen sind solche Transaktionen sehr teuer und daher erst in einem sehr hohen Geldbetragsrahmen "lukrativ". Zum anderen bedienen sich Kreditinstitute im Zeitalter von "Basel II" dieser Transaktionen, um ihre Eigenkapitalkosten zu drücken.

Grundsätzlich kann natürlich auch ein anderes Unternehmen ABS Transaktionen durchführen - aber nach meiner Auffassung ist es kein Finanzierungsinstrument für den Mittelstand.


Gerade im Bankenbereich wird immer von einem so genannten "Clean Break" ausgegangen, d. h. die Erträge gehen an die SPE, aber auch das Risiko (und das ist ja eines der Hauptinteressen, ABS zu betreiben).
Die SPE muss natürlich auch aktivieren.

Zu deinen Ausführungen bezüglich der SPE
Die SPE (oder SPV = Special Purpose Vehicle) dient ja dazu, die angekauften Forderungen verbrieft in den Wertpapiermarkt zu bringen, wobei die Liquidität an den Originator fließt.
Wieso gehst Du davon aus, dass kurzfristige Forderungen in langfristige Anlagen umgewandelt werden?
Nach meiner Ansicht ist es eher umgekehrt: es werden zumeist Kreditforderungen verbrieft; die WP sind so fungibel, dass sie täglich wieder liquide gemacht werden können ...

Eine SPE wird natürlich stets die zu verbriefenden Forderungen bewerten, das Risiko einschätzen und das Portfolio so gut wie möglich zusammenstellen.
Die Bewertung von Forderungen ist natürlich eine "Kunst für sich" - nicht zuletzt sind hierzu ja auch die jeweiligen Rechnungslegungsvorschriften mit zu beachten.

Warum soll innerhalb einer Branche kein Wettbewerb mehr da sein, nur weil die Risiken ähnlich bewertet werden?
Dann gäbe es in vielen Bereichen keinen Wettbewerb mehr- oder glaubst Du, die finanzierenden Banken von Unternehmen bewerten nicht auch mit Benchmarks?

Der Nutzen einer ABS-Transaktion für den Originator liegt darin, dass er sofort liquide Mittel hat und auch das Risiko der Insolvenzausfälle verliert, da das durch den Verkauf an die SPE übergeht.

Für den Mittelstand ist eine ABS-TRansaktion nach meiner Auffassung kein Finanzierungsinstrument, allein auf Grund des hohen Aufwandes.

Was genau meinst Du mit einer Kalkulation im Vorfeld der Transaktion?

Eine Bank als Originator überlegt sich z. B.:

Wir haben ein Forderungsportfolio von 100 Mio. EUR.
Das kostet an Eigenkapitalunterlegung nach Basel II (angenommen) 8 Mio. EUR
Ausfallrisiko beträgt 10 %
Dann wird gegen gerechnet, was für ein Verkaufspreis von der SPE kommt, wie viel Geld man dafür aufnehmen kann (eine Bank darf immer nur einen bestimmten %-Satz ihres haftenden Eigenkapitals an Krediten aufnehmen und herausgeben)
und welchen Nutzen man aus der durch Veräußerung gewonnenen Liquidität ziehen kann.
In Abzug zu bringen sind die Kosten, die für eine solche Transaktion anfallen und insgesamt sollte der Zeitfaktor (Barwertrechnung) Berücksichtigung finden ...

Ein interessantes Thema - aber ich glaube, nicht für mittelständische Unternehmen ...

Viele Grüße, Wombat


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