Serie „BWL-Berufe“: Steuerberater

Beruf Steuerberater
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Die Steuern sind nicht jedermanns Lieblingsangelegenheit; aus beruflicher Sicht sieht das jedoch anders aus. Denn: Wer das System einmal begriffen hat und bis ins Detail kennt, für den ergibt sich ein logisches, äußerst komplexes Berufsbild. Lukrativ ist es außerdem – nicht ohne Grund spezialisieren sich viele BWL-Absolventen schon während des Studiums auf den Steuerbereich.

„StB“: Ein Kürzel mit großer Bedeutung

Der Klassiker unter den steueraffinen Berufen ist der Steuerberater. Er steht an der Spitze der Steuerberufe – Voraussetzung ist ein wirtschaftsorientierter Studiengang wie Jura, BWL oder VWL. Die meisten Steuerberater haben übrigens BWL studiert, da die inhaltliche Nähe dort am höchsten ist, außerdem verschlägt es die meisten Juristen entweder in die Juristerei oder ins Bankwesen.

Doch nach dem Studium ist noch lange vor der Steuerberatung: Je nach Abschlussart (Bachelor, Master, Diplom) werden zwei oder drei Jahre Berufserfahrung in entsprechendem Umfeld benötigt, bevor die Steuerberaterprüfung abgelegt werden kann.

Die Durchfallquote ist nicht zu unterschätzen; ein wirklich umfassendes Verständnis der Materie ist notwendig, um zu bestehen. Nach bestandener Prüfung erfolgt die Ernennung zum Steuerberater; mit diesem Titel kann man entweder in Wirtschaftsprüfungen wie KPMG arbeiten, in einer Kanzlei arbeiten (bzw. diese selbst gründen) und außerdem in Organisationen wie der VLH aktiv werden. Die Optionen sind also vielfältig – und das macht es so interessant.

Nun gilt auch in der Steuerberatung: Mehrere Wege führen zum Ziel. Obwohl die meisten Steuerberater ein abgeschlossenes Studium haben, gibt es auch die Möglichkeit, per Aus- und Weiterbildung zur Prüfung zugelassen zu werden. Voraussetzung sind die Ausbildung zum Steuerfachangestellten sowie zehn Jahre Berufserfahrung; wer eine Weiterbildung zum Steuerfachwirt absolviert, kann schon nach sieben Jahren zur Prüfung antreten.

Welche Eigenschaften sind erforderlich?

Der Beruf des Steuerberaters ist also nicht ohne Grund so hoch angesehen – schließlich ist der Weg dorthin lang und nicht ohne Mühen. Dazu kommt, dass längst nicht alle Menschen, die theoretisch den Weg zur Steuerberaterprüfung absolvieren könnten, auch praktisch dafür geeignet sind. Bestimmte persönliche Voraussetzungen sollten erfüllt werden:

  • Gründlichkeit – in jeder Hinsicht: Nicht jeder BWLer oder Jurist ist ein strukturierter Ordnungsmensch. Als Steuerberater sollte man jedoch genau das sein, denn der Beruf verlangt wie kaum ein anderer nach Präzision und Gewissenhaftigkeit in allen Details. Sogenannte „schlampige Genies“ würden dort vermutlich nicht glücklich werden.
  • Interesse an rechtlichen Dingen (insbesondere Steuerrecht): Gesetze und Paragraphen bestimmen den Arbeitsalltag von Steuerberaten. Die Schnittstelle zu Jura ist offensichtlich, eine gewisse Affinität sollte also vorhanden sein.
  • Nicht zuletzt müssen Steuerberater kontaktfreudig sein. Der Kontakt mit Mandanten steht im Mittelpunkt des Geschehens, die Freude an der Zusammenarbeit mit Menschen ist also ebenfalls eine Voraussetzung.
  • Und natürlich ganz klar: Der Umgang mit Zahlen sollte Spaß machen. Ein natürlicher Hang zur Mathematik zeichnet die meisten Steuerberater aus, genau wie zum Beispiel Versicherungsspezialisten und andere Finanzberufe. Diese Neigung ist gewissermaßen der Grundstein für alles Weitere.

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Bild: © istock.com/AleksandarPetrovic

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