Nach dem Dosen-Debakel: Nächstes Jahr auch Zwangspfand auf Getränkekartons?

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Die Nachrichtennetzwerke berichten heute, daß möglicherweise im kommenden Jahr auch ein Zwangspfand auf Getränkekartons erhoben werden soll. Hintergrund ist offensichtlich, daß seit der Einführung des Zwangspfandes auf Dosen eine massive Bewegung hin zu (noch) nicht mit Pfand belasteten Kartonverpackungen und Fruchtsäften zu beobachten ist. Offensichtlich wird das Zurückbringen leerer Verpackungen immer mehr als lästig empfunden, und der Verlust von Geld für Verpackungen, für die das Pfand nicht erstattet wird, als Ärgernis, so daß selbst Konsumenten, die bisher Mehrwegflaschen gekauft haben, inzwischen auf Tetrapack oder ähnliche Verpackungen ausweichen.

Volkes beiweitem mehrheitlicher Wille, so hieß es, seit inzwischen die gänzliche Abschaffung aller Zwangspfandsysteme und die Entsorgung leerer Verpackungen über die Mülltonnen, wie in vielen anderen Bereichen auch üblich. Daß dieser Wille einer überwältigenden Mehrheit die Herrschenden in diesem Lande, das vorgibt, eine Demokratie zu sein, nicht im geringsten interessiert, braucht kaum betont zu werden.

In der abstrakten Analyse ist die Mentalität, die diese absurde Provinzposse um Dosen und Pfand offenbart, hochinteressant. Denn es ist offensichtlich, daß die Fluchtbewegung hin zu Einwegverpackungen zu erwarten war, und die Politiker (oder wenigstens ihre Berater) werden dies gewußt haben. Damit ist klar, daß ein wirkliches Umweltschutzziel dem Dosenpfand nicht zugrundegelegen haben kann, denn man mußte sich von Anfang an darüber klar gewesen sein, daß nunmehr halt nicht mehr Dosen, sondern Tetrapacks im Wald landen. Belegt man diese aber jetzt auch mit einem Zwangspfand, dann sind es bald halt Schlauchbeutel oder diese Alupacks mit Strohhalmen, die in der Landschaft landen.

Bismarck sagte einst, man könne die Menschen nicht ändern, man müsse sie nehmen, wie sie sind. Die einzige Methode, die Landschaft sauber zu halten, wäre also, genügend Mülleimer an Wanderwegen aufzustellen, und die Müllabfuhr in den Wald zu schicken. Das findet aber nicht statt. Es geht also nicht um die Sauberkeit der Umwelt, sondern um Verknappung als wirkliches Ziel des Dosenpfand-Dramas. Wieder eine bürgerliche Freiheit soll uns genommen werden, koste es an Arbeitsplätzen in der Metall- und Getränkeindustrie, was es wolle.

Will man den Wald wirklich sauber halten, dann muß man den Menschen freilich ganz fernhalten. Und genau dahin zielt die menschenfeindliche Ideologie, die das geistige Fundament des Öko- und Überwachungsstaates bildet.

Denkt man diese Ideologie übrigens konsequent weiter, dann wäre das nächste eine Pfandpflicht für Toilettenpapier. Da ist die Mehrwegquote nämlich noch erschreckend gering, und es gibt doch tatsächlich Leute, die in den Wald scheißen, ohne ihre Spuren einer ökologisch korrekten Verwertung zuzuführen…

Links zum Thema: Das Dosenpfand kostet erste Arbeitsplätze | Zitatesammlung zum politischen Ökologismus | Der Stasi-Staat: Kontrolle, Überwachung und Gängelung als neues Leitbild (interne Links)

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